Fördermittel für Lastenräder in Verl nicht ausgereizt

Fördermittel für Lastenräder

Noch bis Ende des Jahres fördert die Stadt Verl den Kauf von Lastenrädern. Die Nachfrage ist aktuell allerdings verhalten.

„Noch sind Lastenräder vielerorts eine Nische. Das Interesse wird aber immer größer.“ Das sagt Boris Dick, Inhaber des Fahrradhandels und der Meisterwerkstatt 2Rad Krax in Verl, im Gespräch mit der Glocke. Foto: Bornhorst

Bis zu 25% Förderung

Die Stadt Verl bezuschusst den Kauf für Privatpersonen mit maximal 25%, wir beraten Sie gern.

Förderprogramm der Stadt Verl

Verl (bor) - Es muss nicht immer das Auto sein: Wer seine Kinder zur nahe gelegenen Kita bringen oder einen schnellen Einkauf erledigen will, greift offenbar auch in Verl häufiger zum Lastenrad. Eine klimafreundliche Alternative, die die Stadt mit einem Förderprogramm unterstützt.

Einstiegspreis liegt zwischen 2500 und 3000 Euro

Die Nachfrage ist in diesem Jahr bislang allerdings verhalten. „Ich verkaufe so viele Lastenräder wie nie zuvor“, sagt Boris Dick, Inhaber des Fahrradhandels und der Meisterwerkstatt 2Rad Krax in Verl. Wobei die Zahl von zwei bis drei verkauften Modelle pro Monat zeigt, dass es sich immer noch um eine Nische handelt.

In den meisten Fällen seien es junge Familien, die sich die Modelle zulegten, berichtet Dick. Der Einstiegspreis für ein Lastenrad liegt bei 2500 bis 3000 Euro. Die Stadt Verl bezuschusst für Privatpersonen den Kauf mit maximal 25 Prozent.

„Die Nachfrage ist aktuell nicht mehr ganz so stark“

Wird das Rad bei einem Verler Händler gekauft, gibt es maximal 750 Euro, bei einem auswärtigen Händler sind es höchstens 500 Euro. 2021 förderte die Stadt den Kauf von 14 Lastenrädern (Gesamtsumme 8300 Euro), in diesem Jahr sind es bislang lediglich drei Räder (Gesamtsumme 2000 Euro).

„Die Nachfrage ist aktuell nicht mehr ganz so stark wie zur Erstveröffentlichung des Förderprogramms“, sagt Lauritz Kanne, städtischer Mobilitätsmanager. Grundsätzlich seien die Erwartungen der Stadtverwaltung aber erfüllt worden.

Lange Lieferzeiten halten einige Interessenten vom Kauf ab

Und angesichts hoher Spritpreise sei davon auszugehen, dass Verler Bürger auch in den nächsten Monaten und Jahren über die Anschaffung eines Lastenrads nachdenken werden, sagt Kanne. Aktuell hielten auch die mitunter langen Lieferzeiten einige Interessenten vom Kauf ab.

Seine Verler Kunden kennen das Förderprogramm für Lastenräder häufig, sagt Händler Dick. Und wenn nicht, weist er die Interessenten natürlich gern darauf hin. „Neulich war ein junges Pärchen da, das sich für ein Lastenrad interessiert hat, von der Förderung aber nichts wusste. Kurze Zeit später haben sie das Rad bestellt“, berichtet er.

„Man spart Sprit und Steuern“

Die Kunden würden mit dem Lastenrad häufig das Auto oder den Zweitwagen ersetzen. Auch Unternehmen nutzten es für kurze Transporte. „Man spart Sprit und Steuern“, sagt Dick.

Auffällig sei zudem, dass inzwischen fast jeder Rad-Hersteller auch eigene Lastenradmodelle anbiete. Der städtische Mobilitätsmanager sieht im Lastenrad „ein perfektes Beispiel, wie die eigene Mobilität nicht nur ergänzt, sondern anders gestaltet werden kann“.

„Rad liefert einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende“

Es kombiniere das klassische Fahrrad mit der motorunterstützten Ladekapazität eines Kleinwagens. „Damit liefert das Rad in der Nahmobilität einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende“, sagt Kanne.

Die Stadt Verl will bei der örtlichen Verkehrsplanung künftig einen Schwerpunkt auf den Radverkehr legen. Das betont der städtische Mobilitätsmanager Lauritz Kanne im Gespräch mit dieser Zeitung. Außer unterschiedlichen Infrastrukturmaßnahmen solle auf die vielfältigen Nutzungspotenziale von Lastenfahrrädern hingewiesen werden. „Hier gilt es zum Beispiel, öffentliche Infrastruktur in Zukunft auch an die breiteren und längeren Lastenräder anzupassen und den Stadtverkehr zu sensibilisieren“, sagt Mobilitätsmanager Lauritz Kanne.

Förderprogramm läuft noch bis Ende des Jahres

Er weist auch darauf hin, dass das Förderprogramm Lastenrad noch bis Ende dieses Jahres läuft. Die Entscheidung, ob das Programm weitergeführt wird, könne mit dem Mobilitätskonzept verknüpft werden, so Kanne.

Interview und org. Bericht "Die Glocke"
https://www.die-glocke.de/kreis-guetersloh/verl/artikel/foerdermittel-fuer-lastenraeder-in-verl-nicht-ausgereizt-1657897569